Unter dem Titel „Bauhaus – Schlauhaus“ kooperierten die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und unser Oberstufenzentrum in einer Projektwoche. Ziel war es, den 18 Schülerinnen und Schülern des beruflichen Gymnasiums einen Einblick in den Themenkomplex Design zu geben.

Design wird oft als Styling oder reines Handwerk gesehen, in der Zusammenarbeit zeigten Studierende der HTW Berlin den Schüler_innen, wie innovative Ideen entstehen. Wie kann man z. B. mittels Methoden eine Vielzahl kreativer Ideen zu einem Problem im Team entwickeln und ausarbeiten? Diese und und viele andere Fragen der Schülerinnen und Schüler beantwortete ein Team aus fünf Studierenden aus verschiedenen kreativen Studiengängen der HTW Berlin ganz praktisch im Workshop. Das Thema der gemeinsamen Praxiswoche lautete „Sitzen neu denken“. Was sind u. a. mögliche Bedürfnisse? Welche neuen Herausforderungen gibt es im urbanen Raum oder werden in 50 Jahren aufkommen?

Die Teams traten mit ihren Zukunftsvisionen in den Wettbewerb; es entstanden Sitzmöbel zum Rückzug in virtuelle Welten, aber auch Sitzgelegenheiten für den urbanen Alltag im öffentlichen Raum, kunstvolle Konzepte mit Material- und Machbarkeitsstudien. Die Studierenden gaben das weiter, was sie an der Hochschule lernen: Ein Design, das die Nutzer_innen in den Mittelpunkt stellt und Probleme löst.

Die Teilnehmer_innen machten Umfragen, skizzierten und bauten Modelle, sie analysierten ihre Ideen und präsentierten Sie in einer professionellen Umgebung als fiktive Firmen. Alle Entwürfe erhielten konstruktives Feedback von den Design-Studierenden, die durchweg begeistert von der hohen Qualität waren – aber auch den Lerneffekt schätzten. Markus Windt: „Es fühlt sich gut an, jemandem etwas beizubringen – und zu erfahren, dass das eigene Wissen funktioniert.“ Auch die Schüler_innen waren begeistert von der Woche mit der HTW Berlin.

Es hat uns allen sehr gut gefallen und wir hoffen, dass so etwas wieder stattfindet. Ich persönlich habe interessante Dinge lernen können.

— Emily Schweizer, Schülerin des Beruflichen Gymnasiums

Das Projekt ist Teil der Initiative Edulab an der HTW Berlin, die sich mit der Vielfalt der didaktischen Möglichkeiten im Design befasst. Prof. Birgit Bauer, Professorin für Designmethodik und -konzeption im Studiengang Kommunikationsdesign: „Für uns ist die Idee vom Lernen von- und miteinander ganz entscheidend. Für die Studierenden ist der Perspektivenwechsel vom Lernenden zum Lehrenden eine tolle Erfahrung; für die SchülerInnen – potentielle Studierende der Zukunft – bietet sich ein direkter Einblick in das Lernen an der Hochschule.“

Dennis Meier-Schindler, Fachlehrer für Gestaltungs- und Medientechnik: „Für unsere Schülerschaft ist dies eine tolle Möglichkeit, einen Einblick in die spätere Berufswelt zu erhalten. Zudem können sie gewonnene Erkenntnisse aus dieser Projektwoche in künftige Aufgabenstellungen im Schulunterricht transferieren, Probleme leichter identifizieren und Lösungen praxisnah entwickeln.“

Die Workshops der Studierenden der HTW Berlin basierten auf kurzen Übungseinheiten, die mittels Design Thinking und Universal Design gelöst wurden. Die Studierenden David Adeoye, Markus Windt, Celina Döring und Felix Müller vermittelten dabei mit Ihren Kommilitonen das benötigte Handwerkszeug.

Anja Brunnett, Abteilungsleiterin des beruflichen Gymnasiums: „Die Schülerinnen und Schüler des Oberstufenzentrums I Barnim haben sich bei der Wahl ihres Abiturplatzes bewusst für den Schwerpunkt Gestaltungs- und Medientechnik entschieden. Mit Sitz unserer Schule auf dem UNESCO-Welterbe Bauhaus Denkmal Bundesschule Bernau sind unsere SuS äußerst interessiert an designpraktischen Themen.“